Unerlaubte Hinterlegung von Geocaches (in unserem Revier)
Dieser Brief flatterte kürzlich einem Cacher in unserer Umgebung per Post ins Haus! Natürlich ohne die Klammern war die Überschrift dieses Briefes von der Forst „XY“.Verwundert zum einen darüber woher diese die Adresse haben könnten. Stellt der Brief mehr offene Fragen in den Raum, als Aufschluss zu geben. Ist das die „neue Gefahr“ für uns Geocacher? Profitorientierte Firmen, denen die Plastikdosen im Wald ein Dorn im Auge sind? Doch lest selbst:
Der Brief ist kurz und knackig, verwirrt zum einen, da keine konkrete Aussage getroffen wird und eben nur davon ausgegangen wird. Doch gleich so starke Geschütze auffahren, ist doch wirklich übertrieben. Die Frage ist doch nun was soll man jetzt tun? Eine erstes Antwortschreiben ging nach reiflicher Überlegung bereits an den Verfasser zurück. Seitdem ist Funktstille. Ob das nun ein gutes oder schlechtes Zeichen ist?
Sehr geehrter Herr xxxxxx,
ich schreibe Ihnen bezüglich Ihres Schreibens vom 22.09.2014.
Wie ich Ihrem Schreiben entnehmen kann stören Sie bzw. die Forstgesellschaft der Sie vorstehen sich an einzelnen Geocache-Verstecken.
Ich möchte dazu folgende Stellung beziehen und hoffe im Interesse aller, das wir hier zu einer gütlichen Einigung kommen. Leider konnte ich Sie telefonisch nach meiner Arbeit nicht mehr erreichen, daher versuche ich mich nun auf schriftlichem Wege zu erklären. Ich hoffe das Sie sich die Zeit nehmen um mein Anliegen zu verstehen.
Davon ausgehend das Sie meine Kontaktdaten von einem Jagdpächter erhalten haben, denn diese sind in keinem Fall online oder sonst wo hinterlegt, sollten Sie erkennen, dass mir doch einiges an einer „Genehmigung“ gelegen ist. Ich habe stets versucht die Erlaubnis der Jagdpächter einzuholen und Sie über das tun der Geocacher aufzuklären. Meist auch mit dem Erfolg das ein beiderseitiger Kompromiss gefunden werden konnte. Auch ist mir viel daran gelegen die Rechte der Jäger und Förster nicht zu beschneiden. Ich versuche stets die Jagdruhe zu achten und eventuelle Geocaches wegnah zu verstecken, so dass kein Flurschaden entstehen kann.
Natürlich muss ich hier einräumen, das nicht für jede einzelne Dose die ausdrückliche Erlaubnis besteht, denn es ist trotz Internet äußerst schwer herauszufinden wer wo zuständig ist. Dies ist sicherlich ein Versäumnis meinerseits und ich möchte mich ausdrücklich dafür bei Ihnen entschuldigen.
Wie Sie sicher auch wissen bin ich nicht der einziger Geocacher hier in der Gegend, daher würde ich sie bitten mir genau mitzuteilen um welche Gegenden es sich handelt um sicher zu gehen, dass ich auch der richtige Ansprechpartner für Sie bin und um auch anderen Cachern mitzuteilen das hier ein verstecken Ihrerseits nicht gewünscht ist. Die Aussage im Raum xxxxxxxx ist hier doch sehr vage getroffen.
Bezüglich Ihres Schlusssatzes habe ich aber schon eine Frage: Welche Beunruhigung, Beeinträchtigung und Schädigung aller übrigen Beteiligten liegt im Fall einer versteckten Plastikdose im Wald vor? Da ist mir nicht ganz klar. So mal ich wie oben bereits erwähnt die Jagdruhe der Jäger achte und dem zufolge auch während der Jagdsaison ab Oktober die „Dosen“ nicht mehr gesucht werden, sondern erst ab März wieder. Eine eventuelle Schädigung kann ich mir nicht vorstellen.
Nachdem ich auch mehrere Gespräche mit Forstbeamten und Jägern geführt habe und bis jetzt keinerlei Probleme hatte, sondern Verständnis und die Erlaubnis des Jägers, ja sogar die Aussage erhalten habe, dass das Verstecken eines Geocaches erlaubt sei und auch nicht verboten werden könne, das die Wälder ja für jedermann da sind, bin ich jetzt über Ihr schreiben natürlich doppelt verwundert. Und wie gesagt wäre es gut zu wissen um welche Jagdpachten es sich handelt, denn wenn der eine die Erlaubnis erteilt und ich mich Aufgrund meiner Unkenntnis der Aufteilung über die Jagdpacht bewegt habe wäre mir schon daran gelegen den Bereich für den ich vom Jäger die Erlaubnis habe die Caches bestehen zu lassen. Oder zählt die Erlaubnis des Jägers nicht? Daher möchte ich doch nochmal fragen was genau daran jetzt Ihr Missfallen erregt hat.
Sind es die Menschen die die „Dosen“ suchen? Das kann ich mir schwer vorstellen, denn Pilzsucher laufen weit abseits der Wege und auch „normale“ Spaziergänger, die sogar ihren Müll in den Wald werfen, laufen doch auch da rum. Ja sogar dafür ist Geocaching gut, es gibt mehrmals im Jahr in verschiedenen Waldgebieten von uns eine Aktion in der Geocacher den Wald säubern und den Müll auflesen. Ist das dann auch unerwünscht?
Sind es die Zeiten in denen gesucht wird? Dafür kann ich weder die Verantwortung noch eine Garantie übernehmen. Ich weise nämlich ausdrücklich darauf hin, das nur Tagsüber und nicht bei der Dämmerung oder bei Nacht gesucht werden darf. Dies wird auch berücksichtigt. Und auch hier stellt sich mir die Frage, sind hier wieder die Geocacher die Sündenböcke für „normale“ Menschen die sich im Wald nicht richtig verhalten?
Welcher Schaden soll Ihrer Meinung nach durch eine Plastikdose, welche ja nur eine begrenzte Zeit dort ist, im Wald entstehen?
Ich hoffe ich konnte Ihnen einen kleinen Einblick geben warum ich jetzt recht überrascht über Ihr schreiben bin. Desweiter hoffe ich das wir uns einigen können um das Geocachen im Gebiet xxxxxx erhalten zu können, denn auch das ist eine legale Form der Freizeitbeschäftigung die dem Menschen die Natur wieder näher bringen soll. Ich bin diesbezüglich gern kompromissbereit.
Gerne würde ich von Ihnen eine Antwort auf meine Fragen erhalten und hoffe, das Sie sich die Zeit nehmen können um auch unsere Seite zu verstehen. Geocaching ist nichts schlechtes und hat gewiss nicht die Absicht der Natur zu schaden. Im Gegenteil viele von uns engagieren sich im Naturschutz und sind in Berg- und Wasserwachten. Zu den Geocachern gehören Lehrer, Jäger und Senioren genauso wie Hundebesitzer und Jugendliche. Daher möchte ich im Namen von uns allen bitten, dass Sie unser Hobby doch respektieren und im Maße dulden mögen.
Ich hoffe bald von Ihnen zu hören!
MfG xxxxxxx
Wie ist Eure Meinung dazu? Müssen wir uns jetzt als „Verbrecher“ fühlen/behandeln lassen wenn wir ein Cache auslegen? Vor allem was soll in diesem Fall jetzt noch getan werden? Einen Rechtsanwalt schon vorsorglich aufsuchen? Oder liest hier ein Jurist zufällig mit der gerne auch per Mail ein paar Worte dazu sagen möchte? Hoffe auf eine rege Diskussion da dies uns alle irgendwie angeht und um ein „blaues Auge“ in diesem Sinn nochmal für den betroffenen.
Was auch immer man von dem Schreiben des Forst….. halten möchte, ich kann Dir zu dem Antwortschreiben nur gratulieren! Einige (ich vermutlich auch) hätten wahrscheinlich nicht so besonnen, ruhig und mit guten Argumenten geantwortet.
Ich bin sehr gespannt, was raus kommt – und vor allem wie sie an Deine Adresse gekommen sind.
Ja damit hast Du Recht. Nur bin nicht ich der betroffene. Es ging uns darum diesen Fall allen interessierten Geocachern zugänglich zu machen.
Das klingt ganz danach, dass sich ein paar Betonköpfe gegenseitig hochgeschaukelt haben. Ich persönlich würde auf so ein Schreiben nicht viel geben, wenn meine Caches mit Zustimmung der lokalen Verwaltung und der Jägerschaft liegen.
Jedenfalls ist das Antwortschreiben sehr gut und ‚ruhig‘ verfasst! Hut ab!
Der Tonfall ist klasse.
Ich waere auf jeden Fall persönlich dort aufgeschlagen.
Zudem…. sind da mehr Cacher betroffen? Gab es mehrere solche Briefe?
*kopfschuettel*
Super reagiert. Damit sollte jeglichen Starrköpfen der Wind aus den Segeln genommen sein. Ich habe noch nie gehört, dass sich jemand auf solch – etwas unverschämte Weise – über Geocaches beschwert hat. Mich würde v.a. interessieren wie dieses Forst…(Amt???) an die Adresse des Geocachers gekommen ist?? Ob es da mit rechten Dingen zuging??
Bin gespannt wie es weitergeht!
In nemmersdorf gibt es auch ein Jäger/Pächter oder was auch immer der wohl in Rechtskunde gerade Kreide holen war lässt es sich verbieten nach 17 oder war es 18 Uhr im Wald Geocachen zu gehen.
Wenn er gesagt hätte nach Einbruch der Dunkelheit bzw Dämmerung da Jagdgebiet ok. Wegen Schutz vor den Herren in Grün, aber ohne Begründung.
Wald zählt genau wie offene Gewässer zu allgemeinen Nutzung durch die Bevölkerung freigegeben. Wenn es nicht passt sollen sie einen Zaun ziehen. Dann gibt es keine Probleme.
Rein aus rechtlicher Sicht werden sie hier kaum durch kommen.
Abgesehen davon, wäre es interessant wo sie die Adresse her haben. Selbst normale Behörden dürften keinen Zugriff auf Daten von Geocaching.com haben. Evtl über euer Impressum oder denic Einträge
Das mit dem Zaun geht aber nicht so einfach Chris274. Das kannst du hier nachlesen:
http://www.nordbayern.de/region/ansbach/urteil-elektrozaun-um-oettinger-forst-muss-weichen-1.2168987
Mich würde mal interessieren, was diese „Forst… “ überhaupt berechtigt. Sind das die Eigentümer?
Es scheint sich ja hier nicht um ein Amt bzw. eine Verwaltung, sondern um eine private Gesellschaft zu handeln (Aufsichtsrat). Vielleicht eine Art Verwaltungsgesellschaft diverser Eigentümer?
In der Tat sind es in diesem Fall die Eigentümer.
[…] Forsteigentümer schreiben Cacheowner an. Sie bitten um das Entfernen der Caches und die Kontaktaufn… […]
[…] Anzeige wegen Geocache Diskussion in der grünen Hölle und auf Steinhügel.com […]