Naturschutz
Als wir vor einigen Wochen in Kontakt mit dem Gebietsbetreuer Naturpark Fichtelgebirge Herrn Ronald Ledermüller bezüglich Geocaching gekommen sind kam uns die Idee für seine Anliegen auf unserem Blog einen Platz zur Verfügung zu stellen. Hier ist er nun und wir hoffen das er den richtigen Anklang findet. Naturschutz geht uns alle an!
Achtung Auerhühner
Im Naturpark Fichtelgebirge lebt eine der letzten Auerhuhnpopulationen Bayerns. Zum Schutz dieser seltenen Tiere wurde durch den Landkreis Wunsiedel ein Wildschutzgebiet erlassen. Innerhalb dieses Gebietes – grob gesagt zwischen Silberhaus, Platte, Seehügel und Schneeberg – ist es vom 1. Dezember bis 30. Juni verboten, die Wege zu verlassen. Bei Nichtbeachtung droht eine Geldbuße von bis zu 5000 Euro![nggallery id=10]Grund dafür ist, dass die seltenen Vögel sehr scheu sind. Im Winter können häufigere Störungen dazu führen, dass die Tiere durch die Aufregung und die Notwendige Flucht vor dem Menschen mehr Energie verlieren, als sie durch Nahrung aufnehmen können. Das kann zum Hungertod der Tiere führen. Im Frühjahr und Frühsommer während der Balz, des Brutgeschäfts und der anschließenden Jungenaufzucht, sind die Auerhühner ebenfalls äußerst empfindlich. Bei Störungen durch Menschen verlassen sie ihre Balzplätze. Wenn Hennen ihre Brut oder die Küken verlassen müssen, weil sie vor dem Menschen fliehen, können die Eier bzw. Jungtiere auskühlen und eingehen.
Blockhalden – empfindliche Fenster in die Eiszeit
Eine landschaftliche Besonderheit im Fichtelgebirge sind die Blockhalden aus Granit, die so manchen Gipfel krönen. Auf den nackten Felsen wachsen viele Flechten und Moose, die zum Teil sehr selten sind. Ebenso gibt es eine ganz eigene Welt von Insekten und Kleintieren, die hier zuhause sind. Viele dieser Tier- und Pflanzenarten sind Relikte aus der Eiszeit. Nur in den Blockhalden finden sie noch heute, 12.000 Jahre nachdem die letzte Eiszeit zu Ende ging, noch immer ein Klima vor, in dem sie überleben können. [nggallery id=12]Die Blockhalden sind absolut tabu und sollten auf gar keinen Fall betreten werden. Zudem ist es nicht ungefährlich, denn die Spalten zwischen den Granitblöcken können durchaus mehrere Meter tief sein.
Moore – nass und schützenswert
Moore sind eine weitere Besonderheit des Fichtelgebirges. In ganz Nordbayern finden sich nirgends so große und guterhaltene Moore wie hier. Moore haben eine wichtige Funktion als CO-2-Speicher. Sie entstehen, in dem winzige Torfmoose im Laufe von Jahrtausenden immer weiter in die Höhe wachsen und dabei ständig Grund- und Regenwasser aufsaugen. Hier finden sich seltenste und ganz besonders spezialisierte Pflanzen. Neben einige Torfmoosarten unter anderem der fleischfressende Sonnentau, die Krähenbeere, Moosbeere, Rauschbeere, die Moorkiefern und viele Andere. Typische Tierarten sind die Kreuzotter Kleineulen, der Moorfrosch aber auch Libellen und andere Insekten. Moore sind äußerst trittempfindlich. [nggallery id=11]Ein einziger Fußtritt kann das Pflanzenwachstum von hunderten von Jahren zerstören. Und auch hier lauert besonders in naturbelassenen oder renaturierten Mooren durchaus auch Gefahr für Menschen. Denn Moore können durchaus mehrere Meter tief sein.
Bitte Respekt und Rücksicht auf die Natur
Natürlich macht Geocachen Spaß! Man sollte sich aber vor dem Verstecken neuer Caches unbedingt auf den jeweiligen Seiten oder im Zweifelsfall bei der jeweiligen Naturschutzbehörde informieren, wo Schutzgebiete sind oder empfindliche Bereiche, in denen man besser keinen Schatz verstecken sollte. Unbedingt sollte man natürlich auch den jeweiligen Grundstücksbesitzer fragen.
Kontakt:
Gebietsbetreuer Naturpark Fichtelgebirge
Ronald Ledermüller
Jean-Paul-Str. 9
95632 Wunsiedel
Email: ronald.ledermueller@landkreis-wunsiedel.de
Tel.: 09232 / 80-543
Homepage: www.naturpark-fichtelgebirge.org
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Ich finde es gut, dass Naturschützer und Geocacher aufeinander zu gehen! Hoffentlich gibt es bald noch mehr solche positiven Beispiele! Hut ab!
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